Es gibt Berufe, die unterliegen starken Schwankungen in der Nachfrage, weil sie zum Beispiel saisonal beeinflusst werden, oder weil sie empfindlich reagieren auf die Entwicklungen der Konjunktur. Dann gibt es welche, bei denen absehbar ist, dass sie keine Zukunft haben, weil die Arbeit durch Maschinen ersetzt werden kann. Oder, weil die Tätigkeit ins billigere Ausland
Es gibt Berufe, die unterliegen starken Schwankungen in der Nachfrage, weil sie zum Beispiel saisonal beeinflusst werden, oder weil sie empfindlich reagieren auf die Entwicklungen der Konjunktur. Dann gibt es welche, bei denen absehbar ist, dass sie keine Zukunft haben, weil die Arbeit durch Maschinen ersetzt werden kann. Oder, weil die Tätigkeit ins billigere Ausland verlegt wird. Und dann gibt es Jobs und Ausbildungen, bei denen kann man sicher sein, dass sie noch lange Zeit vorhanden sein werden. Einfach aus dem Grund, weil sie lokal, also direkt vor Ort durchgeführt werden müssen – ohne Alternative. Wir schauen uns heute einen Ausbildungs-Weg an, von dem wir meinen, dass er einen sehr sicheren Job mit großer Zukunft bietet. Heute geht es um die Ausbildung bzw. Arbeit als Tiefbaufacharbeiter.
Was ist ein Tiefbaufacharbeiter?
Ein Tiefbaufacharbeiter ist eine Person, die auf einer Baustelle Baugruben, Gräben, Schächte, Böschungen und andere Erdkörper erstellt. Sie sind in der Lage beim Rohrleitungsbau und Kanalarbeiten unter der Erde tätig zu werden. Zudem werden sie im Straßenbau und beim Gleisbau eingesetzt. Sie können ebenso einen Brunnen errichtet und sonstige Spezialtiefbau-Arbeiten erledigen. Besondere Bedeutung hat in ihrem Job die Pfahlgründung von Gebäuden. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Baugrund nicht stabil genug ist, um das zu errichtende Objekt zu tragen. In diesen Fällen gehört es zum Aufgabengebiet der Tiefbaufacharbeiter Pfähle in der Baugrube zu installieren, mit denen die Beton-Unterlage gestützt wird. Sie müssen sich daher mit den unterschiedlichen Materialien auskennen, die dafür notwendig sind. Zudem benötigen sie Kenntnisse über die Maschinen und Geräte, die auf der Baustelle genutzt werden. Wichtig: es muss eine fehlerfreie Ausführung erfolgen. Ansonsten droht den späteren Nutzern des Bauvorhabens Gefahr.
Warum der Beruf als Tiefbaufacharbeiter eine sichere Zukunft hat
Eine Ausbildung als Tiefbaufacharbeiter ist auf jeden Fall eine gute Wahl. Warum? Weil wir in Zeiten des demografischen Wandels leben. Viele Betriebe haben Probleme Stellen zu besetzen. Vor allem in den Berufen, wo hart gearbeitet wird. Brunnen ausheben, einen Graben in der Straße bohren, all das ist nichts für zart besaitete. Dementsprechend groß ist die Not an Fachkräften. Auf den vielen Baustellen in Deutschland werden zahlreiche Leute aus Nicht-EU-Ländern beschäftigt, weil unser Wirtschaftsraum nicht ausreichend hergibt.
Natürlich könnte man sagen: Ja, das ist jetzt gerade so. Doch wie sieht es in 10 Jahren aus? Auch dort brauchen sich Tiefbaufacharbeiter keine Sorgen zu machen. Egal wie gut oder schlecht die Wirtschaft läuft. Es müssen immer wieder neue Gebäude gebaut werden. Mal sind es mehr und mal weniger, aber irgendwo wird es immer eine Baustelle geben. Vor allem werden gerade in Jahren der Rezession die Ausgaben in die Infrastruktur von der Regierung forciert. Mit Staatsausgaben versucht man häufig die Nachfrage nach Arbeit im Inland anzutreiben, um der Rezession entgegenzuwirken.
Hinzu kommt die Tatsache, dass man diese Arbeiten nicht einfach ins Ausland verlagern kann. Wenn ein neues Wohngebäude in Berlin, München oder Frankfurt hochgezogen wird, dann kann man das nicht in Asien machen, weil es dort billiger ist. Daher ist davon auszugehen, dass Tiefbaufacharbeiter nicht zu ersetzen sind. Vor allem kann die Industrie auch nicht ohne Weiteres Arbeitskräfte aus Billiglohnländern hierher holen. Nach dem Motto: „Die Leute aus China verlegen Rohre für den halben Preis.“ Es gibt strenge Tarifverträge und Mindestlöhne. Zudem ist der Arbeitsmarkt nicht offen.
Fazit: Die Ausbildung als Tiefbaufacharbeiter garantiert stabile Beschäftigungsverhältnisse und gute Gehälter. Fachkräfte sind knapp, die langfristigen Perspektiven sind in optimalen Maße vorhanden.
Welche Ausbildung benötigt es als Tiefbaufacharbeiter?
Es gibt einen staatlich anerkannten und Beruf als Tiefbaufacharbeiter. Das heißt, die Dauer der Ausbildung und deren Inhalte sind klar reglementiert. Man benötigt nicht zwangsläufig einen bestimmten Schulabschluss, um die Berufsausbildung zu durchlaufen. Es geht nur darum einen Ausbildungsbetrieb zu finden. Je nach deren Erwartung reicht ein Hauptschulabschluss, eine mittlerer Reife, oder höher. Die Ausbildungsdauer beträgt 2 Jahre. Es gibt einen stetigen Wechsel zwischen Baustelle und Berufsschule. An deren Ende gibt es die Prüfung mit dem Titel als von der IHK zertifizierte Tiefbaufacharbeiter.
Wer noch noch ein drittes Jahr absolviert, der kann diesen Abschluss dazu nutzen, um sich einen weiteren Titel zu erwerben:
Eine solche zusätzliche Ausbildung kann hilfreich sein, um sich in einer bestimmten Nische zu betätigen, in der möglicherweise die Gehälter noch besser sind.
Wie viel Geld verdient ein Tiefbaufacharbeiter?
Die meisten Arbeitgeber auf diesem Gebiet sind private Bauunternehmen mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Tiefbau, Kanalbau, Gleisbau usw. Sie haben häufig Tarifverträge, nach denen sie zahlen. Zumindest dann, wenn sie Mitglied im Arbeitgeberverband sind. Manche von ihnen zahlen jedoch übertariflich, wenn sie es sich leisten können. Damit versuchen sie Fachkräfte zu gewinnen. Man sagt, dass in dieser Branche nach der Ausbildung ein Gehalt von circa 2.000 Euro realistisch ist. Mit etwas mehr Erfahrung können das später bis zu 3.500 pro Monat werden. Hinzu kommen Zulagen für Überstunden und Wochenendarbeit, sofern sie denn anfallen.
Darüber hinaus gibt es noch die öffentlichen Betriebe. Sie übernehmen zum Teil selbst Bauarbeiten im Dienste der Kommunen. Allerdings ist diese Gruppe etwas kleiner. Sie werden nach anderen Tarifen bezahlt, nach denen des öffentlichen Dienstes. Ihre Gehälter sind dadurch in der Regel etwas geringer.
Die Meister-Prüfung
Wer sich für höherwertige Arbeiten qualifizieren möchte, der kann zusätzlich zur Berufsausbildung noch den Meistertitel erwerben. Dieser wird meist vorausgesetzt, um zum Beispiel in der Belegschaft Führungsaufgaben am Bau zu übernehmen. Ebenso kümmern sich Meister darum den Lehrlingen Inhalte zu vermitteln. Ein solcher Titel bringt in der Regel noch einige Gehaltssteigerungen mit sich.
Ebenfalls möglich ist es mit der Prüfung die Berechtigung zu erwerben einen eigenen Betrieb zu gründen. Es gibt in Deutschland zahlreiche Branchen, wo man auf solche Meister-Zwänge verzichtet hat. Im Tiefbau ist dies jedoch erforderlich, weil es sich um ein Gebiet handelt, bei dem Menschenleben bedroht sind, wenn nicht fachgerecht gearbeitet wird.
Welche Anforderungen gibt es für diesen Ausbildungsberuf?
Man sagt, dass handwerkliches Geschick vorhanden sein sollte. Zum einen deshalb, weil die Fachleute selbst kleinere Bauwerke errichten: Mauer bauen, Pfahl einschlagen, Zement mischen, Loch graben, Bohren, Hämmern usw. Zudem müssen unzählige Baumaschinen bedient werden.
Natürlich kann man davon ausgehen, dass auf dem Bau viel körperliche Arbeit zu leisten ist. Gegenstände heben und tragen gehört dazu. Somit sollte man auf seine körperliche Konstitution achten. Sich fit halten, Muskeln aufbauen, das ist bei diesen Tätigkeiten äußerst hilfreich.
In diesem Job sind Sorgfalt, Vorsicht und Zuverlässigkeit unerlässlich. Zum einen müssen die Mitarbeiter aufpassen, dass sie sich oder andere Kolleg:innen nicht verletzen. Die Gefahr dafür ist permanent vorhanden. Wer mit Maschinen arbeitet, der kann anderen schnell Schaden zufügen. Zudem besteht die Gefahr sich selbst zu verletzen. Zum Beispiel durch Stürze. Hinzu kommt, dass auch das Ergebnis der Tätigkeit von hoher Qualität sein muss. Ein Treppengeländer, das nicht hält. Ein Dach, das Wasser durchlässt oder ähnliches – das darf nicht sein. Es ist ein Betätigungsfeld, bei dem es nur 100% gibt und kein Pareto-Prinzip, wo man mit sich mit 20% Einsatz beachtliche 80% des Ergebnisses holen kann.