Engagement für die Generation 60+: Seniorenarbeit in der Gemeinde

Engagement für die Generation 60+: Seniorenarbeit in der Gemeinde

Unsere Gesellschaft altert und das führt dazu, dass immer mehr Senioren in Gemeinden leben. Im Jahr 2021 machten Menschen über 65 Jahre immerhin 22 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Sie haben ihre ganz eigenen Bedürfnisse und Wünsche, die bei der Gemeindearbeit nicht vergessen werden sollten. Welche Möglichkeiten es für die Seniorenarbeit in der Gemeinde gibt, wie

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Unsere Gesellschaft altert und das führt dazu, dass immer mehr Senioren in Gemeinden leben. Im Jahr 2021 machten Menschen über 65 Jahre immerhin 22 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Sie haben ihre ganz eigenen Bedürfnisse und Wünsche, die bei der Gemeindearbeit nicht vergessen werden sollten. Welche Möglichkeiten es für die Seniorenarbeit in der Gemeinde gibt, wie sie sich planen und umsetzen lassen, das erfahren Sie in diesem Artikel.

 

Aktuelle Situation der Seniorenarbeit in der Gemeinde berücksichtigen

Bevor Überlegungen zur Verbesserung oder Ausweitung der Seniorenarbeit in der Gemeinde angestellt werden, lohnt sich zunächst ein ausführlicher Blick auf den aktuellen Zustand. Welche Angebote für Menschen ab 60 gibt es bereits und wie werden diese angenommen? Sofern bereits Angebote vorhanden sind, sollten sie auf Zweckerfüllung, Nutzung und Finanzierung hin überprüft werden.

Möglicherweise besteht hier Verbesserungspotenzial. Andererseits könnte dabei auch festgestellt werden, dass einzelne Angebote aufgrund zu geringer Nachfrage oder hoher Kosten langfristig nicht tragbar sind und daher eingestellt werden sollten. Sehr gut angenommene Angebote hingegen lassen sich möglicherweise ausweiten oder ergänzen.

Bedarf ermitteln

Nachdem der Ist-Zustand ermittelt wurde, sollte auch der tatsächliche Bedarf in der Gemeinde erfasst werden. Wie viele Senioren gibt es überhaupt und wie aktiv sind diese in ihrem Alltag? Um das herauszufinden, lohnt sich der direkte Kontakt zur Generation über 60. Im Gespräch miteinander lässt sich schnell feststellen, welcher Bedarf überhaupt besteht und wo möglicherweise bereits andere Einrichtungen bestimmte Bedarfssituationen abdecken.

Anhand der Bedarfsermittlung kann selbstverständlich auch eine ausführliche Bedarfsanalyse erfolgen. Nicht alle Wünsche und Bedürfnisse von Menschen über 60 in der Gemeinde lassen sich mit Einrichtungen und Angeboten abdecken. Hier ist es wichtig, sich auf jene Themen zu konzentrieren, welche überhaupt umsetzbar sind.

Abschließend in dieser theoretischen Befassung mit der Seniorenarbeit in der Gemeinde erfolgt eine Konzeptentwicklung. Welche Ideen sind in der Praxis umsetzbar, wie können sie gestaltet werden und wie ist die Finanzierung geregelt? All diese Fragen sind ein Teil der Konzeptentwicklung.

 

Aufgaben und Ziele der Seniorenarbeit in der Gemeinde

 

Was genau sind eigentlich die Aufgaben bei einem Engagement für die Generation 60+ und welche Ziele verfolgen Sie bei der Seniorenarbeit? Diese Fragen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Planung und Entwicklung von Konzepten zur Seniorenarbeit. Schließlich gelingt Engagement nur dann, wenn es hierfür eine klare Ausrichtung und Rahmenbedingungen gibt.

Integration

Ein mögliches Ziel der Arbeit können die Förderung von Teilhabe und die Integration sein. Ältere Menschen neigen dazu, sich aus dem öffentlichen und gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen. Teilweise ist eine Teilhabe am Alltag aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nur noch schwer möglich.

Um genau das zu vermeiden und ihnen weiterhin Teilhabe am Gemeindeleben zu bieten, bedarf es konkreter Ansätze. Damit wird gleichzeitig auch ein weiteres mögliches Ziel bei der Seniorenarbeit erreicht, nämlich die Prävention von Einsamkeit und Isolation im Alter.

Gesundheit

Auch die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden der Generation über 60 ist eine mögliche Zielsetzung in der Seniorenarbeit. Sie bietet viele Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten, Beratungsangebote und Aktionstage zur Sensibilisierung. Häufig ist ein weiteres wichtiges Ziel der Seniorenarbeit die Unterstützung der älteren Menschen bei der Bewältigung von Alltagsproblemen. Für manche Senioren sind der Gang in den Supermarkt zum Einkaufen oder der Arztbesuch nur noch schwer zu schaffen. Hier kann ehrenamtliche Unterstützung eine wertvolle Hilfe sein, die die Lebensqualität enorm steigert.

 

Konzepte und Methoden der Seniorenarbeit

 

Für die innerhalb einer Gemeinde stattfindende Seniorenarbeit gibt es sehr unterschiedliche Konzepte und Methoden, welche sich teilweise wunderbar miteinander kombinieren lassen. Dadurch schaffen Sie ein breites Angebot und sprechen unterschiedliche Zielgruppen innerhalb der Generation 60+ an.

 

Offene Begegnungsstätten einrichten

Um Begegnungen zu ermöglichen, werden Räumlichkeiten benötigt. Eine offene Begegnungsstätte für Senioren ist hierbei meistens die erste Wahl. Dazu können Sie eigene Räumlichkeiten anmieten oder vorhandene Gemeinderäume nutzen. Wichtig dabei ist die Bekanntmachung des Vorhandenseins einer solchen Begegnungsstätte. Die Öffnungszeiten oder regelmäßig stattfindenden Termine sollten gut sichtbar ausgehangen und auf verschiedenen Kanälen verbreitet werden.

Komfort

Auch das Mobiliar spielt bei der Einrichtung einer Begegnungsstätte eine Rolle. Ergonomische Seniorenstühle sind schließlich deutlich bequemer als klassische Stühle und ein guter Komfort kann die Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden steigern. Etwas Dekoration rundet die Atmosphäre ab und schafft einen gemütlichen Platz, an dem Senioren aus der Gemeinde gerne zusammenkommen. Sie können in einer solchen Begegnungsstätte beispielsweise regelmäßig ein Kaffeetrinken für Senioren organisieren, zu Spielnachmittagen, gemeinsamem Basteln oder Singen einladen.

 

Beratungsangebote für Senioren schaffen

Auch Beratungsangebote sind ein wichtiger Teil der Seniorenarbeit innerhalb von Gemeinden. Schließlich nutzen nicht alle älteren Menschen das Internet und finden hier selbst schnell Antworten auf ihren Beratungsbedarf. Für ein solches Beratungsangebot benötigen Sie selbstverständlich beratende Experten auf dem jeweiligen Themengebiet, die möglicherweise im Rahmen von ehrenamtlicher Arbeit gewonnen werden können.

Wie beantrage ich eine Pflegestufe, welche staatlichen Unterstützungen stehen mir bei Altersarmut zu und wo finde ich Hilfe bei Alltagsproblemen? All das sind Themen, die viele Menschen im hohen Alter beschäftigen. Mit entsprechenden Beratungsangeboten beispielsweise in der Begegnungsstätte oder auch bei Hausterminen leisten Sie eine wertvolle Hilfe im Alltag der Senioren.

Beratungsangebote können jedoch auch breiter aufgestellt sein und beispielsweise Gesundheitsprävention, Umgang mit moderner Technik und viele weitere Themen aufgreifen. Entscheidend für das Beratungsangebot ist der tatsächliche Bedarf innerhalb Ihrer Gemeinde.

 

Gemeinsame Ausflüge, Veranstaltungen und Aktivitäten organisieren

Vor allem Einsamkeit belastet viele alte Menschen und mindert ihre Lebensqualität. Um dieser Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken, organisieren Sie in Ihrer Gemeinde gemeinsame Aktivitäten oder Ausflüge. Dabei kann es hilfreich sein, ein regelmäßiges Angebot zu schaffen, dass die Senioren fest einplanen und zu dem sie regelmäßig erscheinen. Ein Beispiel hierfür ist der wöchentlich stattfindende Spielnachmittag oder ein Seniorenkaffee immer am ersten Samstag im Monat.

Eine sinnvolle Ergänzung zu solchen regelmäßigen Terminen sind einmalige Veranstaltungen und Ausflüge. Für die fitteren Gemeindemitglieder über 60 kann beispielsweise ein gemeinsamer Wandertag unter Leitung eines Wanderführers organisiert werden. Oder wie wäre es mit einem gemeinschaftlichen Ausflug in ein Theater oder Musical? Außerdem bietet das Jahr einige Anlässe, zu denen sich Feste oder Aktionen vorbereiten lassen. Eine Faschingsfeier, ein gemeinsamer Osterbrunch, das Adventssingen oder Sommerfest im Seniorentreff sind nur einige Anregungen hierfür.

 

Finanzierung und Unterstützung der Seniorenarbeit in der Gemeinde

Ohne entsprechende finanzielle Mittel ist eine Seniorenarbeit in Gemeinden nicht möglich. Deshalb muss vor der Umsetzung auch die Finanzierung geklärt werden. Ein Standbein hierbei sind öffentliche Förderprogramme und ähnliche Fördermöglichkeiten. Sie lassen sich meistens nur mit einem konkreten Konzept beantragen, weshalb hierzu gründliche Vorarbeit notwendig ist.

Teilweise ist es zudem möglich, private Geldgeber für geplante Projekte zu finden. Für einzelne Veranstaltungen wäre es eine Überlegung wert, Sponsoren oder Werbepartner aus der regionalen Wirtschaft zu gewinnen. Möglicherweise kann jedoch auch die Zusammenarbeit mit Institutionen und Organisationen hilfreich sein.

 

Wichtiger Pfeiler der Seniorenarbeit: Ehrenamtliche und Freiwillige

Alleine durch öffentliche Fördermittel oder private Spender lässt sich Seniorenarbeit in der Regel nicht finanzieren. Sie ist zusätzlich auf freiwillige und engagierte Helfer angewiesen. Hier kann geprüft werden, inwieweit die Angebote für Senioren für eine Freiwilligenarbeit oder das Ehrenamt geeignet sind.

Freiwillige Helfer aus der Gemeinde können beispielsweise unterstützend eingesetzt werden, wenn Feste oder besondere Veranstaltungen vorbereitet werden. Sie eignen sich jedoch auch als Begleiter bei Ausflügen. Hilfsangebote für Senioren wie beispielsweise eine Einkaufshilfe oder Begleitung zu Ärzten und Behörden lässt sich eher über ein Ehrenamt organisieren, denn dadurch haben die älteren Menschen feste Ansprechpartner und es entsteht schnell ein vertrauensvolles Miteinander.

 

Fazit

Die Seniorenarbeit in der Gemeinde ist von großer Bedeutung für Menschen über 60 und kann gleichzeitig sinnstiftend für ehrenamtliche und freiwillige Helfer sein. Durch das Einrichten von Begegnungsstätten, gemeinsame Aktivitäten und Unternehmungen gelingt die Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben und es kann der Vereinsamung vorgebeugt werden.

Beratungsangebote sowie Alltagshilfen sind sinnvolle Ergänzungen dazu. Für manche alleinstehende Senioren ist das Gemeindeangebot die einzige Abwechslung oder Unterstützung in ihrem Alltag. Deshalb sind solche Angebote besonders wichtig und sollten keinesfalls aus dem Fokus geraten.

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